Neulenker / Einsteiger Motorrad für Frauen

  • Meine Freundin, ebenfalls nur 1.63m klein, übt derzeit mit meiner alten Kawa ER6n. Sie kommt mit beiden Ballen einigermassen zu Boden. Sitzt sie etwas schräg drauf hat ein Fuss kompleten Bodenkontakt, den andern hält sie einfach auf der Bremse - wie man das im Unterricht lernt.

    Sie fühlt sich noch leicht unsicher und wünscht sich besseren Bodenkontakt. Wir fahren dieses Wochenende mal bei einem Händler vorbei, der spezielle Schuhe für Frauen anbietet mit +/- 3cm Einlagen. Damit sollte es kein Problem geben.

    Womöglich wären solche Schuhe ja auch was für deine Freundin? Mit nur 3 cm mehr Beinlänge eröffnen sich i. S. Auswahl völlig neue Welten.

  • Gebe nun meinen Senf auch noch dazu, als blutige Anfängerin. Fuhr zwar ca. 2 Jahre Roller und jahrzehntelang Auto, aber Töff ist neu.
    Letztes Jahr habe ich mit der alten Virago meines Freundes gestartet. Dachte, die sei ideal, so schön klein. Denkste, habe das Vieh auf meiner ersten Fahrt ganze drei Mal auf den Boden gelegt. Ich war echt kurz davor, alles wieder abzublasen.
    Ich hatte dermassen Angst auf die Kiste zu sitzen...
    Nach Telefon mit dem Fahrlehrer meines Vertauens ging's dann mal zu einem grossen Töffhändler zum Anschauen und trocken Probesitzen. Vor dem Probefahren hatte ich schlicht zu grosse Angst Alles hat gezittert...
    Schliesslich die beiden letzten in der engeren Auswahl einfach noch Probegehört (ja, ein schönes Tönli war und ist mir wichtig - aber alles natürlich extrem subjektiv). Brumm hat's gemacht und frau fing an zu strahlen. Töff gekauft!
    Und siehe da, die allererste Fahrt ging (trotz Händeschlotteri und Schweissausbrüchen) einfach geschmeidig und flott. Wie's mir danach ging, sieht man auf meinem Profilbildli
    Nun habe ich eine Maschine, die mir gefällt, auf die ich mich freue und die mir supergut "liegt". Pures Vergnügen, auch wenn's, weil neu, halt schon eine grössere Investition war.
    Aber die (Vor-)freude und das wiedergefundene Vertrauen in mich und Töff wiegt das allemal auf.

  • Bei mir lief es anders:
    Ich musste 2 Jahre 125er fahren, musste das Ding über Ferienjobs verdienen, hatte kaum finanziellen Spielraum. Als ich einem Händler mein Leid klagte, holte er in der hintersten, dunklen Ecke eine schon damals Uralthonda hervor und überliess sie mir für 1200Fr., was für mich sehr, sehr viel Geld war. Das Ding war potthässlich, war aber ein Töff und entsprach meinen damaligen Kriterien. Mit ihr war ich trotzdem im Sommer und im Winter unterwegs, auf noch nicht asphaltierten Pässen, Autobahnen, Strassen und Weglein, rutschte auf Schnee und Kies aus ... dem hässlichen Entlein mutete ich alles zu und hatte viel Fahrspass dabei. Meine schönen, emotionale Motorräder, die leider selten auch günstig waren, fuhr ich erst später.
    Damit will ich sagen, dass zu Beginn das Motorrad den persönlichen Kriterien, wie hier, entsprechen soll: mit beiden Füssen abstehen, leicht an Gewicht usw. Dass es auch anders geht, wie hier die Profis richtig geschrieben haben, wird sie merken, wenn sie Erfahrungen und Km gesammelt hat.
    Viel Glück bei der gemeinsamen Suche :top:

    Ich habe keine Macken...
    das sind Special Effects.

  • Damit will ich sagen, dass zu Beginn das Motorrad den persönlichen Kriterien, wie hier, entsprechen soll: mit beiden Füssen abstehen, leicht an Gewicht usw. Dass es auch anders geht, wie hier die Profis richtig geschrieben haben, wird sie merken, wenn sie Erfahrungen und Km gesammelt hat.

    Ja eben, es geht auch anders. Warum also nicht einfach den "Profis" glauben und von Anfang an das Lieblingsmotorrad kaufen und halt etwas mehr Schweiss reinstecken? Wenns wie bei dir Donna damals finanzielle Gründe hat, ist das natürlich was anders, da hat man keine Wahl. Genau wie wenn man zu gross ist und es ganz einfach unbequem oder sogar schmerzhaft ist.
    Aber nur weil es "in gewissen Situationen etwas schwieriger" ist, würde ich nie auf etwas verzichten, wenn ich es eigentlich haben möchte.

    Aber wie ich raushöre wird es nicht darauf hinaus laufen. Schade für sie.

    Mein Rat:
    Denkt an die erwähnten Möglichkeiten von höheren Schuhsohlen und alfällig eine Tieferlegung und/oder Abpolsterung und vergesst den klitzekleinen Einfluss des Gewichts, dann wird die Liste laaaaang :smiling_face:

    Einer ist immer schneller - zum Beispiel ich :winking_face:
    Quod gratis asseritur, gratis negatur

    Einmal editiert, zuletzt von Boo (7. April 2017 11:05)


  • Warum also nicht einfach den "Profis" glauben und von Anfang an das Lieblingsmotorrad kaufen und halt etwas mehr Schweiss reinstecken? Wenns wie bei dir Donna damals finanzielle Gründe hat, ist das natürlich was anders, da hat man keine Wahl. Genau wie wenn man zu gross ist und es ganz einfach unbequem oder sogar schmerzhaft ist.Aber nur weil es "in gewissen Situationen etwas schwieriger" ist, würde ich nie auf etwas verzichten, wenn ich es eigentlich haben möchte.

    Dafür schmerzt es eben mehr, wenn man das Lieblingsmotorrad auf die Seite legt.... :winking_face:

    :hexe: Women are angels, and when somebody breaks our wings... we simply continue to fly....on a broomstick. We're flexible like that :grinning_squinting_face:

  • Warum also nicht einfach den "Profis" glauben und von Anfang an das Lieblingsmotorrad kaufen und halt etwas mehr Schweiss reinstecken?

    Vielleicht, weil man als Anfänger ggf. gar kein "Lieblingsmotorrad" hat? :grinning_squinting_face:

    Ich kann nur für mich sprechen, aber bei mir wars so: Ich wollte einfach Motorrad fahren. Klar habe ich von der Optik her meine Vorlieben und Abneigungen - mir gefallen Retro-Motorräder und schlichte Nakeds am besten, Sportler und Chopper überhaupt nicht, Reiseenduros je nach Modell. Ich denke aber, dass ich dann mit zunehmender Erfahrung eher abschätzen kann, was mir auch vom Fahrverhalten her gefallen könnte bzw. dass ich mit etwas Erfahrung bei allfälligen Probefahrten besser beurteilen kann, was mir zusagt und was nicht. Mir ist auch wichtig, dass mein Motorrad angenehm zu fahren ist, es muss nicht nur geil aussehen/klingen.

    Falls mein Freund und ich längerfristig Spass am Touren entwickeln, wirds wohl eher eine BMW GS geben, falls nicht, werde ich mich in ein paar Jahren wohl bei Moto Guzzi oder Triumph genauer umgucken. Bis dann habe ich Zeit, mit meinem neutralen, ergonomisch perfekten, einfach zu fahrenden, robusten Einsteigertöff Erfahrung zu sammeln und zu schauen, wo die Reise hinführt. Passt für mich und macht sehr viel Spass.

    Wenn aber jemand von Anfang an weiss, ich will (z.B.) eine Harley und nur eine Harley, alles andere geht gar nicht und ist Pipifax für Weicheier, dann machs tatsächlich keinen Sinn, sich zuerst was anderes zu kaufen.

    Soll jede/r so machen, wies passt... :smiling_face:

  • Das Rangieren fällt m.E. leichter, wenn man den Töff etwas energisch und entschlossen schiebt, Hand an der Bremse.

    Bzgl. Traumtöff seh ichs auch so, fahren (lernen) kann man fast alles. Es geht. Die Frage ist wie weit er von einem "Idealmotorrad" abweicht, ob es einen guten Kompromiss dazwischen gibt und welche Einbussen man bereit ist, für seinen Traumtöff hinzunehmen.