Auch mich hat's genommen...

  • Guten Abend

    Dieses Wochenende lief für mich völlig aus den Rudern. Bin am Samstag mit einem Auto kollidiert.
    Würde mich freuen wenn ihr mir eure Meinung/Erfahrungen dazu mitteilen würdet.

    Also:

    Ich fahre auf der Hauptstraße und will links auf eine Nebenstraße abbiegen - wegen dem Gegenverkehr muss ich links-eingespurt stehenbleiben. Das letzte entgegenkommende Auto biegt
    ebenfalls links (in meine Richtung) ab. Sobald das besagte Auto abbiegt, fahre auch ich zu und bin auch schon hinter diesem Auto. Der folgende Moment spielte sich für mich wie ein Zeitraffer ab.
    Der Autofahrer merkt, dass er falsch abbiegt und bremst abrupt, vollzieht mit gesetztem Blinker nach der Fussgängerinsel über die Sperrfläche (!) fahrend einen U-Turn. Ich kann durch sein Bremsmanöver nicht mehr
    reagieren und leite ein Ausweichmanöver, links an ihm vorbei, ein. Dummerweise fahre ich ihm so direkt in die Seite rein, wegen seinem U-Turn. Auf der Sperrfläche kommen wir zum stehen, mit
    seinem Hinterrad auf meinem Vorderrad. Ich bin zum Glück auf den Füssen gelandet, es wurde niemand verletzt. Meine CBR erleidet wahrscheinlich einen Totalschaden (Alter und Km) - seine Seite ist komplett verbeult.

    Die Polizei hat alles aufgenommen.

    Nun sitze ich hier und kann es nicht fassen. Die möglichen Konsequenzen machen mir echt sorgen.

  • Der Polizist meinte ganz neutral: das Überfahren von Sicherheitslinien/Sperrzonen sei eine klare Sache - was das auch immer heisst bzw. mir hilft, weil: das Halten von Abstand in meinem Fall auch so eine Sache sei...

  • 1 Der Führer muss das Fahrzeug ständig so beherrschen, dass er seinen Vorsichtspflichten nachkommen kann.

    Für den Rest wahrscheinlich besser an die Rechtschutzversicherung (falls vorhanden) oder einen Anwalt wenden (spez Verkehrsrecht). Ich musste bis anhin bei Erstkonsultationen (Schilderung, erste Analyse etc ) nicht viel bezahlen. Habe selber keine Rechtschutzversicherung also kann ich Dir dort nicht viel erzählen.

    Unternimm (sobald finanziell möglich) Schritte die Dir die möglichen Konsequenzen aufzeigen - so würde ich das machen. Ich fühle mit Dir , egal was es ist - die Ungewissheit kann einen töten. Also ab zum Profi :winking_face:

  • Mein Gott. Ist hier grad Unfallsaison im TF? Wenigstens hat es dir nichts gemacht, da hattest du zumindest schon mal in dem Sinn mehr glück als ich. Ich weiss wie unangenehm es ist, nicht zu wissen, was das ganze jetzt für Konsequenzen hat, sitze ja momentan in der gleichen Lage. Hoffe mal, dass du da glimpflich raus kommst. Solche Sachen passieren halt. Aus meinem Unfall hab ich einfach mitgenommen, auch bei tieferen Geschwindigkeiten mehr Abstand zu halten... Lektion gelernt. R.I.P. CBR, hoffen wir mal du kannst und darfst bald wieder mit einer neuen Maschine die Strassen geniessen. :upside_down_face:

    A ride a day keeps the stress away.

  • PW-Lenker: Mangelnde Rücksichtnahme auf den nachfolgenden Verkehr, Nichtbeachten von Bodenmarkierungen beim Wenden (eben die Sperrfläche)
    MR-Lenker: Ungenügender Sicherheitsabstand beim Hintereinanderfahren, Nichtbeherrschen des Fahrzeuges (mangelnder Sicherheitsabstand beim Hintereinanderfahren), Nichtbeachten von Bodenmarkierungen (beim Ausweichmanöver)

    So ungefähr, ohne die entsprechenden Artikel mit dem korrekten Text rausgesucht zu haben.... werden auf jeden Fall Beide verzeigt, die Untersuchungsbehörde wird entscheiden müssen, wie gross das jeweilige Verschulden der einzelnen Partei ist.

    Wie bereits gesagt: Hauptsache, dir ist nichts weiter passiert. Die (bittere) Erfahrung gehört in den Erfahrungsrucksack, mit der zunehmenden Verkehrsdichte muss auch mit zunehmendem Fehlverhalten der einzelnen Verkehrsteilnehmer gerechnet werden :upside_down_face:

    Der Kern eines guten Motorrades liegt in der Technik, NICHT in der Optik  :grinning_squinting_face:

    Schleichfahrt ist ein Betriebszustand von getauchten militärischen U-Booten


    [font='Times New Roman, Times, Georgia, serif']
    https://www.youtube.com/user/katpava/videos

  • Zum Glück ist dir nichts passiert. Der Rest ist nur Sachschaden.

    Die Konsequenzen bei einem Unfall, wenn die Polizei vor Ort kommt, ist definitiv eine Verwarnung und du bekommst in der Regel 2 Jahre auf Bewährung... so wars bei mir zumindest und das nich bloss 1x. Somit kann ich aus Erfahrung sprechen. Die Kosten für den Richter belaufen sich auf ca 350 CHF.

    Da beide eigentlich Schuldig sind, wird es wahrscheinlich so kommen, dass die Versicherungen den Schaden gegenseitig bezahlen und die Lenker den Selbsttbehalt tragen müssen.

    Also hoffen wir das unser Strassenverkehrsgesetz nicht wieder angepasst wurde und wenn dann zu deinen Gunsten.

    Die höchste Form des Glücks ist ein Leben mit einem gewissen Grad an Verrücktheit.

    Einmal editiert, zuletzt von Tami77 (13. September 2016 07:15)

  • Also erstmal ist keinem was passiert, das ist echt mal das Wichtigste. Ob man dir das Nichtbeachten der Bodenmarkierung wie EffJottEric sagt beim Ausweichmanöver ankreiden kann weiss ich nicht. Nichtbeherrschen des Fahrzeugs und zuwenig Abstand kommt wahrscheinlich zum tragen. Wenn vorhanden Rechtsschutz einschalten.

    Genügend Sicherheitsabstand aus den Lessons learned mitnehmen. Gerade auf dem Zweirad, da du dort nicht nur einen Blechschaden riskierst, sondern auch deine eigene Gesundheit oder gar das Leben, auch wenn andere Fehler machen.


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    2008 - 2016: Honda NT700VA Deauville
    2016 - ____: Ducati Multistrada 1200 S DVT

  • Du hast Glück im Unglück gehabt.

    Sperrflächen überfahren gibt ziemlich Ärger, du wirst aber wahrscheinlich auch nicht ganz schuldlos wegkommen. Für den Schaden gibt es Versicherungen, für eine allfällige Busse ein Sparkonto und für die Psyche Schokolade.

    Alles Gute und Kopf hoch ... keine Suppe wird so heiss gegessen wie sie gekocht wurde ...

    Ich habe keine Macken...
    das sind Special Effects.

  • Zum Glück nur Blechschaden, aber trotzdem ärgerlich und nagt an der Psyche.

    Ich würde folgende Punkte abarbeiten:
    - Skizze des Unfallhergangs, so wie Du sie in Erinnerung hast. Aus der Beschreibung geht für mich einiges nicht klar hervor, zB hast Du das abbiegende Auto links gekreuzt, hat der Autofahrer nach Bemerken des Irrtums nach rechts gehalten (U-Turn) etc. Mit einer Skizze kannst Du dann im Falle eines Verfahrens auch Deine Erinnerung stützen
    - Anruf bei Deiner Versicherung, melden des Unfalls und nachfragen oder in Police nachschauen, ob eine Erstberatung beim Rechtsschutz enthalten ist (wenn kein eigener Rechtsschutz besteht.
    - Rechtsschutz oder Anwalt anfragen, auch wenn Du dafür etwas bezahlen musst, bringt aber Klarheit)
    - Mech kontaktieren und Schaden schätzen lassen, aber noch nichts machen lassen, Versicherung will das Fahrzeug oft erst einmal anschauen.

    Ich wünsche Dir viel Kraft, das Herumschlagen mit Versicherungen kann sehr aufreibend und zeitintensiv sein

    Gruss Lüku

  • Vielen Dank für die vielen Beiträge, für die aufbauenden Worte und die bittere Wahrheit, die ich einfach nicht so recht wahrhaben wollte.
    Meine Teil-Schuld ist halt einfach eine Tatsache, damit muss ich nun leben und bezahlen.
    Rechtsschutz habe ich keinen, was jetzt im Nachhinein schwierig wird, nehme ich an? Werde es trotzdem versuchen, mich
    informieren und mit einem Anwalt reden. Der bevorstehende Sturm bereitet mir Bauchschmerzen aber ich will vorbereitet sein.

    Danke Leute!

    Werde wenn möglich noch eine Skizze vom Szenario nachreichen bzw. hier reinstellen...