Bekleidung vs. Dolomiten

  • Morschen Zusammen

    Über Bekleidung und Gepäck wurde hier schon viel diskutiert. Nun hab ich aber mal ne Frage, welche hoffentlich ganz einfach zu beantworten ist :winking_face:

    Seit Jahren gehe ich im Frühsommer ein paar Tage in die Dolomiten/Norditalien. Nun ist es diese Woche wieder soweit. Freude herrscht!

    Seit Jahren hab ich aber immer das gleiche Problem. In den Tälern ist es gegen die 30°C, sprich tenue legere. In den Bergen haben wir dann noch maximal 15°C, sprich tenue zieh dich warm an. Und an einem Tag muss es immer noch regnen, sprich tenue Wasserfest. Na, könnt ihr euch die Frage schon vorstellen!!!

    Auf meiner Yami ist nix mit viel Platz um 1000kg Koffersysteme anzuhängen. Seitentaschensystem war bislang perfekt. ABER, 2x Komplettausrüstung für Heiss und Kühl/Regen liegt einfach nicht drin. Wie löst ihr das?

    Solange Kakao auf Sträuchern wächst, ist Schokolade für mich Obst.

  • Indem ich nur eine Standard-Ausrüstung mithabe: untenrum lange Unterwäsche von ISO (die haben Wolle-Synthetik-Thermowäsche) und Wollsocken, aussen Leder.

    Passt von 10° bis 30°, vor allem bleibt man bei heissem Wetter immer trocken.

    Am Anfang ist es gewöhnungsbedürftig, bei 30° im Schatten in wollige Unterschläuche zu schlüpfen. Aber es bringts.

    An einem warmen Tag gibts Schweissringe im Lederkombi, bedingt halt etwas mehr Pflege.

    Dazu noch Vollkörperpariser im Rucksack.

    This Space Intentionally Left Blank

  • Die Temperaturunterschiede löse ich mit verschiedener Unterbekleidung und dem Lüftungssystem am Textilkombi.
    Wenns am Morgen kühl ist und in die Höhe geht: Icebreaker 200, (oder etwas Vergleichbares), Belüftungschlitze am Kombi geschlossen.
    Wenns wirklich heiss wird tagsüber: Lüftungsschlitze am Kombi auf. Zudem packe ich für diesen Fall zusätzlich ein leichtes Shirt mit ein, z.b. Icebreaker 100. Für mich ist das Material Merinowolle ganz wichtig. Wärmt wenns kalt ist und kühlt wenns heiss ist. Im Vergleich zu anderen Funktionstextilien stinkt Merino nicht , auch wenn du's mal 3 Tage anziehst.
    Für den Regen bin ich etwas konservativ veranlagt: Regenpelle, einteilig.
    So komme ich mit minimalster Ausrüstung durch und muss nur noch überlegen, was ich für die motorradfreien Tage und für den Abend mitnehmen muss.
    Für ein paar wenige Tage tuts somit eine Tasche auf dem Rücksitz.
    Wenns länger weg geht, mach ich halt die Koffer dran - auch wenns [Blockierte Grafik: http://www.ktmforum.eu/forum3/wcf/images/smilies/119.gif] aussieht.

    Schleichfahrt ist für U-Boote :grinning_face_with_smiling_eyes:

  • Zitat

    Wie löst ihr das?

    Das Wohlbefinden ist unterschiedlich.

    Ich habe einen atmungsaktiven und wasserdichten Textil-Anzug.

    Ich trage keine langen U-Hosen und i.d.R. nur ein T-Shirt.

    Die Jacke hat jeweils zwei, grössere Belüftungsreissverschlüsse am Rücken und im Achselbereich.
    Ausserdem gehört zur Jacke eine Innenjacke.

    Die Hose hat im unteren Oberschenkelbereich jeweils einen Lüftungsreissverschluss.

    Sind die Reissverschlüsse geschlossen, halten Hose und Jacke schön warm und trocken.

    Ändert sich die Temperatur deutlich, kann ich selber, die Belüftungsreissverschlüsse öffnen resp. schliessen.
    Wird es dauerhaft > 22°C, dann nehme ich die Innenjacke heraus.

    Der Anzug ist soweit wasserdicht, dass ich keinen zusätzlichen Regenschutz benötige.

    Bin öfter in den Dolos. War Anfang Juni, ein paar Tage dort und fahre nun im Juli wieder hin.
    Ich fahre dort regelmässig mit Innenjacke und öffne ggf. die Belüftungsreisverschlüsse.

    Für mich ist das so gut.

  • Bei mir jeweils:
    - Sommerkombi perforiert/nicht wasserdicht, textil (IXS)
    - T-Shirt dünn
    - wasserdichte und windabweisende Innenjacke (gabs bei der IXS Jacke dazu)
    - falls sehr kühl, noch ein langarmiges Thermosshirt dazu (Löffler, Gnägi :winking_face: )
    - sehr leichte Sommerhandschuhe, luftdurchlässig, aber mit den nötigsten Protektoren
    - Regenhandschuhe, die auch gegen Kälte schützen
    - Stulpen und/oder Pulswärmer für die Fussgelenke oberhalb des Schuhs

    Schützt ziemlich gut gegen Kälte, angenehm bei Hitze, nicht optimal gegen Regen (Hose wird nass)

    Gruss

    Meine Tour-Videos auf YT

  • Also ich kann euch mal sagen, wie ich das mache. Hat aber sicher noch Verbesserungspotenzial.

    - Hosen: Sommerhose (perforiert, nicht wasserfest) + Regenhose (im Gepäck)
    - Jacken: Sommerjacke (perforiert, nicht wasserfest) + Regenjacke (im Gepäck)
    - Handschuhe: Sommerhandschuhe (luftdurchlässig mit Protektoren, nicht wasserfest) + Gore-Tex-Handschuhe (im Gepäck)
    - T-Shirt kurz (für den Nachmittag) + T-Shirt lang (für kältere Temperaturen, meist morgens)
    - lange Unterhose (wie bei roberto, Merino finde ich einfach ein geiles Produkt das hält)

    *Die Regenhosen, Regenjacke und Gore-Tex-Handschuhe können zusätzlich bei zu kalten Temperaturen als Windstopper genutzt werden.
    *Pro Tag verbrauche ich 1 T-Shirt
    *Die Merino-Schlüpfer trage ich unter den Sommerhosen immer. Oberschenkel werden nicht kalt, sie stinken nicht und der Temperaturhaushalt wird super cool abgefedert.

    Somit muss ich fast nix zusätzliches mitnehmen und kann mich auf das Wesentliche konzentrieren. Tönt gut?

    Solange Kakao auf Sträuchern wächst, ist Schokolade für mich Obst.

  • @roberto

    Wie zufrieden bist du mit dem Material Merinowolle?
    Ich habe bis jetzt immer nur die "SKi-Funktionwäsche" angehabt, habe dort auch nur was leichtes, also eher nur Schweissaufsaugend anstelle Kühlend/wärmend.
    Jedoch "stinkt" diese eigentlich sofort nach dem 1. Schweisskontakt...
    Von Odlo habe ich auch was aber bin dort nicht so zufrieden.

  • hmmm.... Sorgen habt ihr.... :grinning_squinting_face:
    Seit Jahr und Tag Lederkombi und fertig. Ist's heiss, bei Innerortsfahrten die Jacke öffnen (extra einen grossen und gut greifbaren Schlüsselring am Fummelverschluss angebracht). Ausserorts kühlt die Zugluft genug und wird's mal kühl auf einem Pass, hinten drauf ne Softshell-Jacke.
    Regenzeugs ist eh immer unterm Sitz deponiert.

    Aber ist schon so.... je grösser die Auswahl in der heutigen Moderne, um so mehr Sorgen machen sich die Neuzeitlichen :sironie:

    Der Kern eines guten Motorrades liegt in der Technik, NICHT in der Optik  :grinning_squinting_face:

    Schleichfahrt ist ein Betriebszustand von getauchten militärischen U-Booten


    [font='Times New Roman, Times, Georgia, serif']
    https://www.youtube.com/user/katpava/videos

  • Wie zufrieden bist du mit dem Material Merinowolle?
    Ich habe bis jetzt immer nur die "SKi-Funktionwäsche" angehabt, habe dort auch nur was leichtes, also eher nur Schweissaufsaugend anstelle Kühlend/wärmend.
    Jedoch "stinkt" diese eigentlich sofort nach dem 1. Schweisskontakt...
    Von Odlo habe ich auch was aber bin dort nicht so zufrieden.

    Ich bin extrem zufrieden mit dem Merinozeugs. Entweder dein Shirt ist nicht Merino oder es ist ein Mischgewebe, dessen Synthetik-Anteil mieft. Ich achte darauf, als erste Schicht 100% Merino zu tragen. Das Zeugs ist teuer, weiss ich.
    Hab letzthin ein Icebreaker Longsleave 200 von meiner :smiling_face_with_heart_eyes: geschenkt bekommen. Nach drei aufeinanderfolgenden Tragetagen habe ich's gewaschen weil mans eben wäscht. Gemüffelt hat's überhaupt nicht.
    Von Odlo hatte/habe ich auch noch ein paar alte Shirts und Hosen (Cubic-Line). Nicht schlecht, aber chancenlos gegen Merino und im Verhältnis zu teuer... und extrem empfindlich auf Berührung mit Klettverschlüssen :kissing_face:

    über einen Link der Merino Sachen wer ich ebenfalls dankbar.
    Such auch noch was gscheits für drunter..

    http://www.sportxx.ch/de
    https://www.transa.ch
    oder auch: http://www.sporthouse-waldshut.de/
    Gibts eigentlich in jedem Outdoor-Shop. Achte auf die Preise, die differieren manchmal ganz schön. Ich persönlich bevorzuge die Marke Icebreaker.
    In Zürich an der neugeborenen Europaallee befindet sich eine unwahrscheinliche Anhäufung an grossen und sehr grossen Outdoor-Shops, da würdest du bestimmt fündig werden.

    Aber ist schon so.... je grösser die Auswahl in der heutigen Moderne, um so mehr Sorgen machen sich die Neuzeitlichen

    Tja - «old bad habits die hard» :grinning_squinting_face: Vermutlich sind wir in der ähnlichen Alterskategorie, auch ich gehörte Jahrzehnte den Lederträgern an. Unterdessen habe ich die Vorteile von Textil und die neuzeitlichen Unterkleider zu schätzen gelernt. Mehr als du nehme ich im Übrigen auch nicht mit auf die Tour :grinning_face_with_smiling_eyes:

    Schleichfahrt ist für U-Boote :grinning_face_with_smiling_eyes:

  • Da fällt mir doch gleich ein Witz ein, den mir ein Weltenbumler mal erzählt hat.


    Warum nimmt eine Icebreaker-Seilschaft immer einen mit der Odlo trägt?

    Spoiler anzeigen

    Damit sie von den Lawinenhunden gefunden werden. :face_with_tongue:

    Bei den heutigen Jacken/Hosen sind Temperaturschwankungen ja eigentlich kein Problem mehr. Bei den Belüftungssystemen gibt es aber Unterschiede bei der Position und das hat nach meiner Erfahrung grosse Auswirkungen darauf, wie gut die Jacke tatsächlich belüftet wird. Bei meiner Pharao Jacke habe ich vorne und hinten auf Brusthöhe jeweils rechts und links einen langen, vertikal verlaufenden Lüftungsschlitz. Zudem kann ich die Reissverschlüsse am Bund der Ärmel beidseitig öffnen, womit auch da Luft einströmen kann, ohne auf einen sicheren Sitz verzichten zu müssen. Das kühlt unheimlich gut.
    Schlechte Erfahrungen habe ich mit horizontal verlaufenden auf Schlüsselbeinhöhe gemacht. Sowohl bei der ersten jacke von IXS, wie auch bei der aktuellen von Hellfire. Wenn die wasserdichte Membran dann auch noch eingenäht ist und nicht entfernt werden kann, wirds ab 25°C ungemütlich. Vorteil bei fast allen Modellen ist das herausnehmbare Futter. Wobei ich eher auf einen leichten Syntethikpullover zurückgreife, da man den einfach schneller an- bzw. ausgezogen hat. Das Futter kommt nur im Winter zum Einsatz.

    Für den Regen zwischendurch hatte ich erst einen Regenkombie. Den fand ich aber auf Dauer ätzend, da man schlecht an die Jacken- und Hosentaschen kommt. Darum wurde er dieses Jahr durch einen Zweiteiler ersetzt.

    Bei den Handschuhen ist eine Griffheizung bei Passfahrten Gold wert. Das erspart den lästigen Wechsel, wenn es in höheren Gefilden mal wieder empfindlich kallt wird. 10° mit Sommerhandschuhen sind kein Problem.

  • gute lösungen sind leider (zu) teuer. fahre seit "75" und habe schon vieles probiert IXS, BMW, ... fündig geworden bin ich schlussendlich bei touratech.
    companero world2 und dazu für die ganz kalten tage themounterwäsche. der anzug hat einen sommerteil und der regen- und kälteteil wird darüber getragen oder hat in einem kleinen rucksack platz. fühlt sich in den ersten tagen etwas sperrig an, aber das geht weg.

    das klappt für mich zusammen mit der griffheizung ab dem taupunkt bis ca 35 grad mit fahrtwind gut - drüber werd ich dann auch durstig ...

    leider teuer, in d kaufen ist billiger, aber nich bei toura... die erstatten die mwst nicht an CH-ler - aber es gibt immer wege ; )

  • Zitat roberto: Vermutlich sind wir in der ähnlichen Alterskategorie, auch ich gehörte Jahrzehnte den Lederträgern an. Unterdessen habe ich die Vorteile von Textil und die neuzeitlichen Unterkleider zu schätzen gelernt.

    Die Sache ist einfach die: Textil ist für mich gleich Enduro-Köfferli-Fahrer und damit kann und will ich mich einfach noch nicht identifizieren :grinning_squinting_face: Auf meine olle Gixxer oder die noch viel ältere FJ gehört einfach ein bald 30jähriges Lederkombi.... hält vermutlich noch den ersten 50cm Rutscher und das war's dann.... chchch
    Egal... es beruhigt einfach... fuhr früher ganz anders rum :grinning_face_with_smiling_eyes:

    Der Kern eines guten Motorrades liegt in der Technik, NICHT in der Optik  :grinning_squinting_face:

    Schleichfahrt ist ein Betriebszustand von getauchten militärischen U-Booten


    [font='Times New Roman, Times, Georgia, serif']
    https://www.youtube.com/user/katpava/videos

  • companero world2 und dazu für die ganz kalten tage themounterwäsche. der anzug hat einen sommerteil und der regen- und kälteteil wird darüber getragen oder hat in einem kleinen rucksack platz.

    Der Companero ist meines Wissens weitest gehend 'baugleich' mit dem Stadler - also vom Westen nix Neues. Mir erschliesst sich der Sinn dieses Systems nicht ganz. Ich muss trotzdem alles doppelt mitschleppen. Jacke/Hose drunter - Jacke/Hose drüber, wenns Wasserdicht sein soll, muss ich einen zweiten Töffanzug mitnehmen. Ich weiss nicht... allerdings... alle die ihn haben schwören drauf :kissing_face:

    Auf meine olle Gixxer oder die noch viel ältere FJ gehört einfach ein bald 30jähriges Lederkombi.... hält vermutlich noch den ersten 50cm Rutscher und das war's dann.... chchch

    Mit dieser Portion Selbstironie kommst du bestens durch :grinning_squinting_face:
    Dort wo ich arbeite gibts einen Textilfasertechniker. Ich habe mich mit ihm mal über die Thematik unterhalten. Leder kann mit (gutem) Textilmaterial nicht mal ansatzweise mithalten. Was von den - Zitat: Enduro-Köfferli-Fahrern :grinning_squinting_face: - allerdings meistens vergessen wird, ist das Festzurren des Anzuges, damit die Hüftprotektoren nicht plötzlich für den Arsch zuständig sind :grinning_face_with_smiling_eyes: Ich habe meine 14-jährige Spidi-Lederjacke auch immer noch - und hin und wieder wird sie aus Nostalgiegründen spazieren gefahren :smiling_face_with_sunglasses:

    Schleichfahrt ist für U-Boote :grinning_face_with_smiling_eyes:

  • Also, ab dem Frühjahr fahre ich meist im Leder.......habe aber meist eine Softschelljacke drüber und die Regenklamotten in der Hecktasche, dies klappt wunderbar und ist bis 10° auch völlig ausreichend. Kurze Passüberfahrten mit 6° und weniger fahre ich so auch.

    Wir waren vor 2 Wochen in den Dolomiten und Gardasee.....es war warm und ich bin nur im Leder los, ohne Jacke drüber.

    Es braucht ja nicht tausend Sachen zum mitnehmen......sind ja keine Weicheier.... :grinning_squinting_face:

    "Beim Beschleunigen müssen die Tränen der

    Ergriffenheit waagerecht zum Ohr hin abfließen"

    (Zitat: Walter Röhrl)