Welche Supermoto? (Kaufberatung)

Optisch ist die 650er FMX ja ganz nett, aber im Detail sieht man halt, dass die Ausstattung eigentlich nicht dem entspricht was Honda-Fans so erwarten - und die Technik ist von Vor-Vor-Gestern (der Motor ist einfach nur alt...und deshalb wohl günstig). Als günstige Variante zum bisschen rumfahren absolut OK, aber zumindest für mich nicht das wofür ich Geld ausgeben würde (bisschen übertrieben gesagt: eine Alternative zu einem Roller - der ist ja auch nicht schlecht, aber wenn man eine Supermoto sucht wohl nicht gerade eine ernsthafte Alternative).

Wie immer: setz Dich drauf und fahr mal ne Runde - vor allem im Vergleich zu anderen Fabrikaten, dann wird schnell mal klar was ich meine. Für mich fällt das Ding schon flach, weil's keine grösseren Tanks gibt, aber wer eine Sumo nicht zwischendurch mal für Kurztripps oder gar eine Ferienwoche einsetzen will, für den ist das natürlich kein Hinderungsgrund (für die XT gibt's Tanks - aber dafür muss man tief in die Tasche greiffen). Hier der Vorteil der alten 640er KTM, da gibt es vom SXC-8-Liter Tank über den Standard 12-Liter hin zum Nachrüst 18-Liter und den 20-Liter Tank der 620er Modelle bis zum Rallye-Spritfass mit 30 Litern alles - je nach Variante muss dann halt noch eine passende Sitzbank bzw. beim Rallytank eine Spritpumpe her. Insgesamt, als Packet "für alles" immer noch ein Motorrad welches man sich anschauen kann, aber leistungsmässig (und auch vom Gewicht) halt nicht in der Klasse der sehr viel sportlicheren SMC. Im Vergleich 690er SM und 640er SM könnte die alte aber durchaus passen - wenn man denn den etwas rappeligen Motor mag (es lebt - würde man in einem Gruselfilm sagen :-))

Die Aprilia SMX ist mit dem V2-Motor schon ein extrem krasses Exemplar. Im Grunde zwei Sport-250er (mal mit etwas mehr, mal mit weniger Hubraum) auf ein Gehäuse gepflanzt ergeben im Racing-Trimm (andere Zündkurve, Racing-Tüten) gegen 80 PS, legal bleiben noch 21 übrig und dazwischen gibt es noch eine "offene" (non-Racing" Version welche wohl irgendwo zwischen 50 und 60 PS liegt. Optisch und von der Technik her eigentlich ein "must-have", aber eben nur, wenn man ein Racing-Gerät sucht bzw. sich mit der legalen Leistung gegnügen kann - man könnte mal sagen eine scher geschärfte 690er SMC ohne Rücksicht auf Alltagsqualitäten (der 8-Liter Tank reicht bestenfalls für knapp 100 Kilometer - und wenn ich es richtig im Kopf habe ist der grösste (handgefertigte) Alutank irgendwo um 13 Liter - da sollte man Geld für ein Handy mit Tankstellenverzeichnis einrechnen).

Als Extrem-Variante zugegebenermassen eines meiner Lieblings-Motorräder, aber halt als dritt- oder viertmotorrad. Ohne Frage: wenn Aprilia, dann eher die Dorsoduro, die ist voll Alltagstauglich, sieht immer noch cool aus und die Servicekosten bereiten keine schlaflosen Nächte.

Hier ein Testbericht wo die SMX wie auch die 690er KTM (hier noch SM) drin ist - finde ich ganz gut gelungen: http://www.1000ps.ch/testbericht-2160292-supermoto-vergleich

Nicht vergessen: es geht hier um Racing-Geschosse, dass da auch eine WR mitspielt, ist somit verständlich (etwas unverständlich, dass die 690er dagegen antritt und nicht eine 450er oder 530er KTM, aber die wollten wohl bisschen die verschiedenen Konzepte vorstellen).

Wenn's mit dem Wetter so weitergeht, macht es bald mehr Sinn ein Gummiboot zu kaufen als ein Motorrad - wird langsam echt ätzend mit dem Regen.

Zitat von ASAPTRILLA

Och gut zu wissen. Die Huskys gefallen mir nämlich besonders gut Aber wird dann wohl auch nichts.

Kann ich nicht bestätigen, wiederhole NICHT bestätigen. Ich selber fahre Husqvarna und zwar noch die alten "richtigen" bzw. jene, welche am anfälligsten sind.
Entgegen vielen anderen Aussagen, habe ich keinerlei Probleme geschweige denn gehabt. Habe schon zwei Husqvarnamotoren gemacht (weit nach 10000Km) und die sahen noch gut aus.
Natürlich muss man einige elementare Grundsätze einhalten um die Lebensdauer zu maximieren.

Aber das gerede von wegen halten nicht mal 10'000 Km ist quatsch. Hängt alles vom Benutzer ab und liegt nicht an den Motoren.

Die Husqvarna sind einfach meiner Meinung nach die schönsten Enduros und Supermotos, man sieht sie nicht oft und sind absolut geil zum fahren!!

Schon klar, dass die halten - bei 17 PS legal
Und weil offen illegal ist die Sache auch schon wieder vom Tisch

Dass die neuen 630er eventuell länger halten (610er waren auch nicht gerade ein Quell der Freude was Langlebigkeit angeht - obwohl auch die schon als strassentauglich beworben wurde - was gegenüber der 570er ja durchaus stimmen kann) hat ja niemand bestritten, die spielt aber auch in der Klasse der 690er SM und nicht der SMC.

Wenn man pro Jahr 8-12 tausend Kilometer macht, dann sollte man sich schon überlegen wie viel Risiko man in Kauf nehmen will - schliesslich gibt es auch Leute welche eine EXC irgendwie über eine Distanz von 20'000 Kilometer gebracht haben (ich kannte sehr viele Leute mit Sportenduros - war Standard bei Wüstenrallyes - und da war jedem klar, dass ausser bei Top-Pflege, täglicher Wartung und viel Glück höchstens die DRZ und WR jemals die 20'000er Marke sieht - und selbst bei den sonst extrem standfesten WR gab es Exemplare welche schon weit vorher die Segel gestrichen haben). Auch klar: das war harter Racing-Einsatz in krassem Gelände - aber genau dafür sind die Dinger ja gemacht.

Will keinem vor dem Glück stehen, aber nebst der 690er KTM (und wie bereits vorher mal erwähnt eventuell der 630er Huski) ist das ein reines Glückspiel wie viel Kilometer man macht. Und nicht nur weil dann kleine Problemchen kommen sondern kapitale Motorschäden (Kolben fest, Ventilsitze eingelaufen, Getriebe hinüber usw - da reicht Ventile einstellen oder ein neuer Kolben längst nicht mehr, meist kommt ein Austauschmotor günstiger - war auch bei meiner LC4 so und die hatte soweit ich ich erinnere noch keine 20'000 Kilometer drauf.

Wie erwähnt: soll nicht heissen, dass die Kisten unbrauchbar sind, nur sollte man sich bewusst sein, dass die Folgekosten (Neupreis ist ja auch nicht grad ohne) deutlich höher als bei echten Strassenmaschinen sind und man sich gerade als Einsteiger mit nicht allzu üppigem Budget vor allem bei älteren Modellen zusätzlcih Probleme wegen der Zulassung einhandelt (die Kisten haben ja allesamt FCR-Vergaser drauf und sind deshalb nicht offen zulassungsfähig.

Aber: finde es super, dass es auch mal positive Meldungen gibt, das zeigt, dass es auch löbliche Ausnahmen gibt. Wäre allerdings schön zu wissen unter was für Umständen genau diese Kilometer-Leistungen möglich waren - bei Ölwechsel alle 500 Kilometer inklusive Filterwechsel sieht das schon bisschen anders aus als wenn man alle 6000 mal die Ölschraube aufdreht und oben wieder neues Zeug reinschüttet (nebenbei: schaut Euch mal an was bei einer Lc4 nach 5000 Kilometer rauskommt und wie viel Abrieb an der Magnetschraube ist - da fragt sich jeder wie das Möglich ist, dass das Ding überhaupt länger als nur paar Kilometer fährt - da ist massiv Reserve eingebaut was halt bei den extremen Motoren der Sportliga nicht der Fall ist).

Cooles Video - macht Lust mal wieder einen netten Tripp zu organisieren

Dir ist schon klar, dass solche Reisen schon zig mal gemacht wurden - mit XT600, GS80, bzw. Transalp oder Afrikatwin und vielen anderen Maschinen? Kurz: das Material selber ist so ziemlich das unwichtigste was man da organisieren muss (dass für das Video einige "Sponsoren" dabei waren welche die Wahl des Motorrades mitbeeinflusst haben, dürfte auch klar sein - das ist auch bei Joe Pichler und anderen Weltreisenden so)

Was die 690er betrifft: die 3 Zusatztanks, die Rahmenmodifikation und die ganze Arbeit dahinter dürfte grad nochmal soviel gekostet haben wie ein Grossteil der Reise selber, wie erwähnt ist die Reichweite eben eines der Hauptprobleme der 690er (gibt ja leider keine Adventure-Version mehr). Ebenfalls weitgehend untauglich für Reisende ist der Tankstutzen der hinten (am Heck- also unter dem Gepäck!) liegt, was für Reisefreunde eine Modifikation unverzichtbar macht.

Versteh mich nicht falsch, die 690er Enduro ist ne tolle Maschine, aber eben nicht mehr für Leute welche damit auch auf Reisen gehen wollen (dafür hat KTM wohl die Lc8 Adventure vorgesehen). Wer unter Reisen einen Tripp mit Rucksack und Kreditkarte versteht, allenfalls noch mit einer kleinen Gepäckrolle auf dem Beifahrersitz, der ist natürlich mit dabei, aber wenn Zelt inklusive allem Zugemüse und Verpflegung sowie Reparaturkram (Ersatzschläuche, hochwertiges Werkzeug usw) auch noch mit muss und man selber Sprit für Tagesetappen von 500 Kilometer mitnehmen muss, dann handelt man sich damit wohl mehr Ärger als Freude ein.

Wie schon so oft - es kommt darauf an was man genau machen will...und vor allem, dass man es dann auch macht (ich hab auch noch lange nicht alles gemacht was mir vorschwebte (wird leider mit IS und Konsorte auch immer schwieriger grössere Reisen zu planen), aber immerhin von zig Wüstentripps über diverse Wüstenrallyes bis Crosstrecke, Endurorennen und Endurowandern (war bisschen krass mit der Lc4, als der Guide mit seiner 200er 2-Takter EXC durchs Gemüse bretterte) und diverse Rennstreckentermine überall mal dabei gewesen - was wohl auch bisschen den Verschleiss an Material und Maschinen erklärt .

Wie erwähnt: es ist nicht das Material was ausschlaggebend ist - wenn's sein muss, kommt man auch mit einer Firebladedurch die Sahara

Willkommen im Club der SuMo Fahrer

Viel Spass damit

Zitat von ASAPTRILLA

Okay es ist doch eine KTM 690 SMC geworden Jahrgang 14 mit nur 1800 km aufm Buckel für 7000.-

Vielen Dank an alle für eure hilfreichen Beiträge! Ein spezielles Dankeschön an den Spezialisten @Yam660 für seine super Antworten (auch schon in meinem anderen Thread)

Man sieht sich auf der Strasse

Mfg
asaptrilla

Gratuliere , hast wohl ein gutes Angebot bekommen, SMCs sind sonst gerne auch mal teurer

Viel Spass damit und ride safe