Reifen verliert kontinuierlich Luft

Naja muss ja jeder selber wissen. Hatte ein massives Loch drin, Luft sofort draussen. Geflickt mit @Praktiker und @bigbiker_0 s Hilfe, kostete mich ein Cola als Dankeschön, und fahre seit 2000km ganz normal damit. Habe allerdings nen Reifendrucksensor, den ich ganz genau im Blick behalte. Hatte aber nie Luftverlust, also hat sichs bis jetzt zumindest gelohnt, den fast neuen Reifen nicht wegzuwerfen oder paar ca. 100 Stutz für ne Reparatur hinzublättern.

Zitat von SkyBeam

Davon würde ich ausser in Notfällen (sitzt in der Pampa ohne Ersatzschlauch) abraten. So teuer sind die nicht und einen kaputten Schlauch würde ich auf jeden Fall immer austauschen. Das ist kein Fahrrad sondern ein Motorrad und die üblichen Reparatursets sind eigentlich für Fahrrad- und Mofaschläuche geeignet.

Auf welchen Erfahrungen stützts du deine Aussage? Pneuflicken gibt es seit über hundert Jahren, das ist zuverlässig genug auch an einem Töff.

Wer jemanden fragt, der an neuen Reifen gut verdient, muss sich nicht wundern, wenn diese Antwort immer teuer ist.

Zitat von StPaul

den fast neuen Reifen nicht wegzuwerfen

Bei Bridgestone hatte ich da immer eine Reifenversicherung. Bei Beschädigung gibt's einen neuen wenn noch weniger als 2000km oder halbe Profiltiefe (oder sowwas in der Art). Hab' ich aber noch nie gebraucht.
Die Reparatur wäre also nur für die Fahrt zum Händler notwendig. Man weiss ja auch nie ob sich das Loch wieder öffnet wenn der Reifen dann langsam an Profil verliert.

Der Flickstab, den du zu 3/4 in den Reifen drückst, wird aussen abgeschnitten, und ist dann zu ca. 3-4 cm im Reifen drin, von der Oberfläche her. Er vulkanisiert (frag mich nicht, wie genau), d.h. verbindet sich in ner chemischen Reaktion mit dem Reifen, wird also eigentlich zu einem Teil dessen. Zwischen Loch und Stab gibt man noch sonen Spezialkleber. War auch sehr skeptisch, das Vertrauen ist aber gewachsen

Zitat von StPaul

war auch sehr skeptisch, das Vertrauen ist aber gewachsen

Naja, technisch gesehen vertraue ich dem eigentlich schon. Muss mir auch mal so ein Flickzeug ins Bordwerkzeug legen. Aber wenn man schon eine Reifenversicherung hat würde ich trotzdem tauschen lassen, schon alleine weil's wieder einen neuen gibt. Aber vermutlich hattest du keine solche Versicherung, dann würde ich auch fahren bis entweder die Luft wieder raus geht oder der Reifen unten ist (halt vielleicht etwas früher wechseln diesmal).

Habe auch Bridgestone, aber keine Versicherung !? Ohne reifendrucksensor hätte ich mich auch nicht auf das langzeitabenteuer einglassen.

Zitat von StPaul

Der Flickstab, den du zu 3/4 in den Reifen drückst, wird aussen abgeschnitten, und ist dann zu ca. 3-4 cm im Reifen drin, von der Oberfläche her. Er vulkanisiert (frag mich nicht, wie genau), d.h. verbindet sich in ner chemischen Reaktion mit dem Reifen, wird also eigentlich zu einem Teil dessen. Zwischen Loch und Stab gibt man noch sonen Spezialkleber. War auch sehr skeptisch, das Vertrauen ist aber gewachsen

Hab so auch schon zweimal einen Reifen flicken lassen. Absolut keine Probleme/Druckverlust gehabt. Kommt bissi auf die Lage des Lochs an, aber der faire Mech wird dir schon sagen, was noch vertretbar ist. Kanns aber auch keinem Mech verüblen, der das nicht machen möchte, einfach weil im dümmsten Fall die Folgen fatal sein können.

Einmal hab ichs sogar mit nem Flüssigkleber flicken lassen ("wellgum" oder so) und auch das hat geklappt. War allerdings ne Sauerei beim nächsten Reifenwechsel, daher würd ich das nicht mehr machen.

Zitat von jeannie

Auf welchen Erfahrungen stützts du deine Aussage?

Dazu hat mir mein Reifenhändler geraten... oh wait

Haha, nein im Ernst. Muss jeder selber wissen. Aber wenn ich den Schlauch schon raus friemle spielt das kaum mehr eine Rolle. So ein Schlauch kostet so um die 20-30.--. Da hol' ich mir doch nicht den alten raus um den zu reparieren und geflickt wieder rein zu machen. Aber jedem das seine.

Bei den Motorradreifen ist es so gemäss Angaben meines Mechs (hatte auch mal ein Loch...): Motorradreifen dürfen 'eigentlich' nicht geflickt werden (im Gegensatz zum Pw-Reifen), wird aber trotzdem gemacht.
Bedingung: Das Loch darf nicht in (!) der Profilvertiefung sein sondert dort, wo mehr Material vorhanden ist.

Ist das so, repariert dir das jeder Mech für wenig Geld mit so ner klebrigen Gummiwurst, welche reingedreht wird. Kommt Druck rein, dichtet das sofort 100%ig ab, kein Problem.

I've had to patch two tires in the last two years. Ran the tires till they were dead after patching them, no issues. My dealer uses a plug/patch combo which is the best thing for repairing any tire. I paid $35 USD each time.

Make sure the valve core hasn't backed out, I've had this happen and it took a little time to find it was the problem.

The patch/plug:

[Blockierte Grafik: https://d2jocyn8o0ggnq.cloudfront.net/assets/products/black-jack-tire-repair/product/cu-310-12/784457.jpg]

Kleiner Nachtrag bezüglich Bewertung des Schadens:

Solange man sich "nur" einen Nagel einfängt oder unbestimmten Luftverlust hat ist eine Reparatur kein Problem, weil die tragenden Fäden in der Karkasse / Im Pneu nicht beschädigt sind. Nägel drücken die Fäden in der Karkasse einfach weg.

Wenn man sich eine gröbere Schraube oder ein Blechteil eingefangen hat muss man unbedingt kontrollieren, ob irgendwelche Fäden hervorstehen oder sonst irgendwie Fäden beschädigt sind. Dann würde sogar ich den Pneu wechseln.

Wenn der Reifenmech einen Reifen montiert und der dann Luft verliert, dann gibt es meiner Ansicht nach nur eine Möglichkeit - nämlich zurück zum Mech zu gehen.
Hat man sich was "eingefahren" dann ist der Fall klar, dann kann man schauen ob sich das reparieren lässt oder nicht. Wenn's Murks vom Mech ist (bei Montage werden die Felgen kurz geprüft und mindestens mit einem Lappen geputzt, da darf nichts sein was eine Undichtigkeit verursachen könnte), das Ventil nicht dicht ist oder eben der Reifen nicht ganz OK (was durchaus vorkommen kann!) dann muss der Mech das selber machen - dafür hat man schliesslich bezahlt.

Ob man nun reparieren darf oder nicht, ist sicher eine berechtigte Frage - wer einen "Zapfen" drin hat und mit 300 über die Rennstrecke fährt, dürfte dazu wohl schnell mal selber eine Antwort finden . Wenn man aber in den Ferien irgendwo in der Pampa mit einem Platten stehen bleibt, dann sieht die Sache doch bisschen anders aus, da ist man vielleicht mal froh, wenn man "irgendwie" wenigstens zum Nächsten Ort kommt wo man mit Handy-Empfang den TCS anrufen und einen Abschleppdienst organisieren kann. Noch besser natürlich gleich einen Motorrad-Mech der sich die Sache anschauen kann und gegebenenfalls einen passenden Reifen rumliegen hat.

Was man beim Thema bisschen vergisst: nett, wenn man den Reifen reparieren kann, aber - wollt ihr den vielleicht wie ne Luftmatratze per Mund aufblasen? Wollen wir mal ne Umfrage machen wer hier im Forum schon mal einen Schlauchlosreifen mit einer Handpumpe aufgepumpt hat? (ich hab's mit Schlauchlos-Umbau beim Mountain-Bike versucht und das Handtuch geworfen - kann man vergessen so schnell so viel Druck reinzubekommen das die Flanken sich ins Felgenbett drücken und das Ding dicht wird - beim Volumen eines Motorrad-Reifens ist das ein Ding der Unmöglichkeit). Helfen könnten allenfalls Druckluft-Patronen (hatte ich auch dabei bei Schlauchreifen, ist ganz erstaunlich wie viel Luft un so ein Ding reinpassen), das könnte funktionieren (vielleicht vorher noch Reifenmilch/Reifendichtmittel in den Reifen Pumpen, hilft auch um die Sache schneller dicht zu bekommen - auch dafür gibt es Druckluft-Varianten). Reifen demontieren kann man in der Regel bei Strassenmaschinen vergessen, da im Boardwerkzeug die passenden Nüsse schon gar nicht dabei sind (bei BMW soll man deshalb sogar zum Kettenspannen in die Werkstatt - macht richtig Sinn bei einer 800er Reiseenduro ). Da die wenigsten Strassenmaschinen einen Hauptständer haben und die Verschalung (oder Blinker) selbst "sanftes ablegen" mit Kratzern oder Totalausfall quittieren, machen hier auch (recht einfach zu reparierende) Schlauchreifen keinen Sinn - zumal ich keinen Schlauchhersteller wüsste der so was in 17" für 180er oder gar 190er Breite anbieten würde. Bei Enduros sieht die Sache etwas anders aus, habe meine auch schon auf einen grossen Stein geschoben um das Vorderrad auszubauen, die WR stand schon mal auf einer Verkehrsinsel (war so schmal und hoch, dass beide Räder in der Luft war) und die XR war zum Reifenflicken auch schon mal auf einem Baunstrunk eines abgesägten Baumes (alle lagen auch schon mal am Boden zum Wechsel eines Schlauches, geht aber nicht immer gut, weil je nach Tank Benzin über die Entlüftung sifft - und darunter ist ja der Tank und der glühend heisse Krümmer - manche mögens heiss . Da Weltenbummler (oder eben Endurofahrer) in der Regel eh immer was zu schrauben haben (täglich Luftfilter oder eben mal neue Reifen) haben die das passende Werkzeug mit dabei, das sieht bei Strassenfahrer eben anders aus.

Drum: bei Undichtigkeit lieber zurück zum Mech - meine Frau hatte am Subaru auch schon mal einen Reifen der immer Luft verloren hat, der wurde "auf Garantie" gewechselt - seitdem ist alles wieder dicht. Kann's halt mal geben bei den Millionen von Reifen, dass einer trotz Endkontrolle irgendwo nicht ganz sauber verarbeitet ist - und wenn's die Dichtfläche zur Felge ist, dann war's das eben mit der Dichtigkeit. Und wie gehabt: vielleicht ist nur die Dichtung vom Ventil nicht OK, einfach mal Ventiklappe abnehmen und Wasser drauf, dann müsste man es sehen, wenn da was nicht sauber ist. Und daran denken: Ist die Kiste zu Hause platt und man hat keinen Kompressor im Haus, schaut man blöd aus der Wäsche, hier also lieber mal bei der Tankstelle anfangen rumzubasteln, da hat man wenigstens Druckluft um das Ding wieder flott zu bekommen.

Reifen runter Schlauch rein raufmachen weiterfahren (wenns nicht am Ventil liegt)

Kannst Du das bei der 600er RR mal machen und ein Video davon drehen? Würde mich brennend interessieren wie das genau aussieht - so auf dem klitzekleinen Seitenständer am Strassenrand (zum Pumpen kann ich gerne meine HochleistungsHandpumpe von SKS zur Verfügung stellen, können dann gleichzeitig testen wie atmungsaktiv eine Lederkombi ist ).

Darfst alles brauchen, was im Bordwerkzeug vorhanden ist
(wer beim Blick auf das Bild nicht sofort weiss was da fehlt für einen Reifenwechsel, sollte es lieber sein lassen).
[Blockierte Grafik: http://i.ebayimg.com/00/s/MTIwMFgxN…q8iG/%24_57.JPG]

(Auflösung des Bildrätsels: es fehlen grosse, stabile Reifenheber, bei lackieren Alufelgen gerne zusammen mit Felgenschützern und Montagepaste um die Reifenflanke wieder drauf zu bekommen). 2 Hebel "geht so", mit 3 ist man auf der sicheren Seite.

Zitat von Yam660

(wer beim Blick auf das Bild nicht sofort weiss was da fehlt für einen Reifenwechsel, sollte es lieber sein lassen).

Das Belohnungsbier für danach?