Mein "Abenteuer" Motorrad

Wenn Du den LFA erhälst hast Du 4 Monate Zeit, den Grundkurs zu absolvieren, meines Wissens sind es drei mal 4 Stunden, also 12 Stunden (die Kollegen, die den LFA jetzt haben sollen mich bitte korrigieren). Nach absolviertem Grundkurs verlängert sich dann die Laufzeit des LFA um ein Jahr, innert dem Du dann die PRüfung machen musst.

Ich empfehle Dir auf jeden Fall einen Fahrlehrer zu nehmen, der kann Dir dann die genauen Einzelheiten sagen und auch einige Spezialitäten vor der Prüfung noch beibringen, insbesondere prüfen, dass Du Dir nicht falsche Gewohnheiten zugelegt hast.

Ja, sind 3x 4h Grundschulung. 6h ist für Leute, die den A1 schon haben (für A1 muss man 2x 4h machen). Rest ist so wie Lüku sagt, innert 4 Monaten Grundschulung machen und dann wird der LFA 1 Jahr verlängert.

Zwar bisschen spät (was soll man sagen - Ex-Berner halt ) aber da ich selber eine ST1100 hatte und von 120 Kilo Sportenduro über Sportmaschinen auf der Rennstrecke bis zu Tourenmaschinen und Enduros so einiges gefahren bin, interessiert meine Meinung vielleicht doch noch jemand.

Also: die Kiste ist schwer, da gibt es nichts daran zu rütteln, die kommt fahrfertig mit Fahrer auf ein fahrfertiges Gewicht von gegen 400 Kilo. Das tönt jetzt erst mal angsteinflössend und macht sich logischerweise beim rangieren im Stand bemerkbar. Aber - Überraschung, sobald das Ding mal rollt, ist das Gewicht weggeblasen (gilt im übrigen sogar für Kolosse wie eine Goldwing). Grund dafür ist unter anderem, dass der 4-Zylinder Boxermotor so tief im Chassis liegt - da fühlen sich Grosszylindrige Enduros mit der Hälfte vom Gewicht massiger an, sobald sie etwas Schräglage haben (lassen sich im Gegensatz dazu aber mit Verlagerung des Schwerpunks vom Fahrer locker aufrecht halten).

Weiter machen ABS und ASR es einfach auch bei schlechten Witterungsverhältnissen "sicher" unterwegs zu sein (bin selten so entspannt auf Schnee gefahren, bloss ins Rutschen sollte das Ding dann nicht kommen).

Somit vom Fahren her absolut keine Einschränkung, was Fahranfänger betrifft.

Der Motor hält locker 200 tausend und mehr Kilometer, ist sehr wartungsarm (Ventile alle 40'000 Kilometer - dann wird's aber teuer, ich hab um die 1'000.- nur für Ventilkontrolle bezahlt). Mit Kardan ist Kettenschmieren auch Geschichte - dafür muss der Kardan gefettet werden beim Radwechsel (ist nicht ganz so einfach selber zu machen wie bei einer Maschine welche eine Kette hat, man kann auch die Übersetzung nicht ändern - dafür erspart man sich das Gefummel fürs Kettenspiel. Würde mal schätzen, dass sich Wartungsaufwand und Kosten insgesamt etwa auf Niveau einer Kettenmaschine bewegen, nur anders verteilt. Anders gesagt: wer nicht eine Tip-Top gepflegte Maschine ab Service bekommt, für den kann es recht schnell ziemlich teuer werden (ab und zu, vor allem wenn Kardan beim Pneuwechsel nicht neu abgeschmiert wurde, sind die Kreuzgelenke hinüber, das wird echt teuer). Auch klar: eine neue BMW ist von der Technik her dann doch ein paar Jahrzehnte neuer, das merkt man sowohl von der Abstimmung des Fahrwerks wie auch von den Bremsen, aber wenn der Preis der Bayern mal so tief ist wie bei der Honda bekommt man wohl nur noch einen Rahmen fürs Geld.

Insgesamt war die ST1100 eine meiner langlebigsten, problemlostesten, mit am einfachsten zu Fahrenden und bequemsten sowie günstigsten Maschinen (wobei das auch davon kommt, das ich auf Umbauten weitgehend verzichtet hatte, habe nur eine hohe Tourenscheibe und Griffheizung installiert).

Aber: die 100 PS fühlen sich nach weniger an! Grund ist sicher das hohe Gewicht, aber auch der generelle Charakter dieser Tourenmaschine. Man kann zwar durchaus auch mal etwas zügiger Pässe fahren, aber beim Bremsen sollte man dann doch etwas mehr Bremsweg einplanen als man das vielleicht sonst gewohnt ist - für "sportliche" Fahrer ganz klar nicht das passende Gefährt. Dafür ist es der Maschine weitgehend egal ob sie mit leeren Koffern und einem Fahrer oder voll bepackt samt Passagier unterwegs ist, das fühlt sich immer ähnlich an (das war bei der Lc4 dann doch eine ganz andere Geschichte).

Für die Prüfung könnte der doch recht grosse Wendekreis ein Gegenargument sein, denn sobald man wirklich nur noch rumeiert können eben paar Grad Schräglage schon paar Grad zu viel sein - aber das ist bei allen grossen Tourenmaschinen so und somit nicht wirklich ein Punkt der gegen die ST1100 spricht.

Würde nicht grad sagen, dass man das Gewicht schlicht vergessen kann, aber wenn man sich auf den klaren Touren-Charakter einlässt und vorausschauend fährt, dann sehe ich nicht wirklich was dagegen sprechen würde. Optional würde ich zwar mit dem Teil lernen, dann aber für die Prüfung eine etwas leichtere Maschine ausleihen.

Was Drosselung usw. für die Prüfung anbelangt kann ich nicht mitreden, ich muss mich mit so was zum Glück schon seit Jahrzehnten nicht mehr auseinandersetzen. Ein Preis-/Leistung ein immer noch sehr gutes Motorrad, wichtig wie erwähnt, dass man ein Top gepflegtes Stück ab Service bekommt, dann lohnt es sich auch ein klein wenig mehr zu bezahlen als was für die günstigsten Exemplare verlangt wird.

http://www.motorradonline.de/dauertest/gebr…-st-1100/263711

mehr Infos zur Maschine gibt es hier: http://www.honda-paneuropean.de/portal.php
und den passenden Club hier: http://www.st1100.ch/index1.html

Marc
P.S.: manchmal find ich es schade, dass ich die Kiste verkauft habe, aber 4-Zylinder waren mir einfach mindestens 2 zu viel