Als krasses Gegenteil von unserer lieben Schweiz wollte ich mal gerne von meinen Erlebnissen auf dem Töff in Thailand berichten. Dort habe ich mir 2x ein Motorrad ausgeliehen und bin in Nordthailand herumgefahren, was sich als das schönste Erlebnis herausstellte, das ich dort hatte (und ich habe in dem ganzen Monat so ziemlich viel gemacht).
Was ist nun dort anders? Die Strassen sind es nicht, die sind nämlich auch in sehr guten Zustand, die Schilder sind auch vorbildlich. Solche Vorurteile kann ich schon mal ausräumen. Das Schönste ist einfach, dass man alle Verkehrsregeln ignorieren kann. Folglich fahren alle nach gesundem Menschenverstand, also je nachdem, was sie können. Die meisten fahren sogar nur 40 kmh in der Stadt, in Indien ist es ähnlich, scheint also ein asiatisches Phänomen zu sein langsamer zu fahren. Wer aber will, fährt schneller. Da ich leider meine Schutzausrüstung nicht dabei hatte und es eh zu heiss dafür war, bin ich aber nicht Höchstgeschwindigkeit gefahren, maximal 120kmh, was schon etwas zu schnell ist nur mit Helm. Aber an die 80 kmh in der Stadt werde ich nie im Leben vergessen. Dazu hat Chiang Mai auch noch einen perfekten Ring um das Zentrum. Nach einer Tour habe ich da so einige Runden gedreht. Das Schönste war zu fühlen, wie alle aufeinander aufgepasst haben, da keiner Lust auf einen Unfall hatte. Von der Polizei konnte man ja nichts erwarten. Es war, als ob alle Fahrer miteinander verbunden waren. Es gab keinen, der gehupt hatte, weil er sich im Recht sah, wie in Mitteleuropa. Denn welches Recht?
Passanten sind überall durch die Strassen gegangen, je nachdem, wie sie wollten, haben aber Rücksicht auf Autos genommen um nicht überfahren zu werden. So was nenne ich Freiheit. Was ist in der Schweiz? Sinnloserweise behindern Fussgänger den Verkehr, wenn sie die Strasse überqueren. Oer durch Ampeln wird der Verkehr aufgehalten, weil irgendjemand die Strasse überqueren will. So wird die Strasse nicht effektiv genutzt und es kommt zu Staus.
Unfälle habe ich übrigens keine gesehen. Am Abend bin ich auch mit dem Töff gefahren, ich lebe noch. Also nach der Pseudoligik der Propaganda müsste es doch bei solch riesigen Unterschieden doch dort die Hölle herrschen: Unfälle und Chaos ohne Ende. Irgendwie nicht, für mich war es das reinste Paradies Töff zu fahren
Wollte ich einfach nur mal loswerden, ich freue mich auf Klugscheisser
Strassenverkehr in Thailand - Freiheit pur...
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gracjanski -
2. Juli 2015 21:06 -
Erledigt
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Klugscheissen muss man nicht, Google kurz bemühen reicht:
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WOW Moppel, 1A geschrieben! Respekt!!! seine Polemik hat Beigeschmack, und wie! :thumbdown:
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Stressenverkehr in Thailand - Freiheit pur...
Freud'scher Vertipper? -
Moppel
Dem ist nichts mehr hinzuzufügen -
Wow, einer der besten Posts den ich in den letzten Jahren gelesen habe Moppel! Selten gelingt es mit wenige Sätze so viel zu sagen und dann gleich noch die Argumentation mit Zahlen zu untermauern. Kann mich den Komplimenten nur anschliessen.
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Ich war drei Monate lang in Thailand. Ich war viel mit thailändischen Fahrern unterwegs. Leider deckt sich auch meine Wahrnehmung nicht mit deiner. Das du keinen Unfall miterleben durftest, freut mich für dich, aber bei uns gings nicht so glimpflich aus. Mein Glück war, dass es der Bus vor uns war, der mit überhöhter Geschwindigkeit bei einem Überholmanöver aus einer Kurve flog.
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Ich kann mich https://www.toeff-forum.ch/index.php?page=User&userID=2460gracjanski s Meinung nur anschliessen.
Wen man ehrlich ist läuft es in der Schweiz meist auf abzocke der Autofahrer/Motorradfahrer hinaus und für mich fühlt sich die Überregulierung wie ein Korsett an.
Ich fahre schon seit über 10 Jahren jährlich zwischen 500km und 2000km mit dem Motorrad auf den Philippinen und ich geniesse dort die Freiheit die man im Strassenverkehr hat. Hier auf meiner Homepage kann man die einzelnen Reiseberichte anschauen b.w. lesen.
Ich fahre aber dort selten schneller als 60-70km/h weil es einfach sonst zu riskant wird.
Es muss immer wieder damit gerechnet werden das ein Verkehrsteilnehmer ohne zu schauen einfach in die Strasse einbiegt, in den Gegenverkehr überholt wird oder Fussgänger oder andere Tiere auf der Fahrbahn sind zudem sind Schlaglöcher die das Wort auch gerecht werden nicht selten. Einen Rechtsvortritt gibt es nicht man fährt einfach in die Kreuzung hinen und schlängelt sich irgendwie durch die Kreuzung. Rotlicht an Baustellen gelten nur für Autofahrer da sie da nicht ausweichen können etc. etc.
Die Kehrseite der Medaille ist das man viel konzentrierter fahren muss und mit allem rechnen muss.
Auch wen es faktisch keine Geschwindikeitslimiten gibt (gibt es schon aber niemand hält sich zumindest in den ländlichen Gegenden daran) wird selten gerast.
Berücksichtigen sollte man auch das nicht selten Unfälle wegen schlechtem Zustand der Fahrzeuge passieren.
Wenn man diese Statistik anschaut und berücksichtigt das faktisch fast keine Verkehrsregeln gibt und der allgemein Zustand der Fahrzeuge viel schlechter ist liegen die Philippinen mit 10.6 (Schweiz 3.8, Thailand 42.9 ) recht gut im rennen.Gruss
casa -
sehr gut. Genau solche Postings wollte ich haben: Von Leuten, die wirklich Erfahrung haben und nicht bloss irgendwelche Vorurteile herumplappern, die kenne ich eh selbst. Ich finde es eigentlich auch lustig die Relationen zu sehen. Wenn die 140er Kampagne kommt, wird sicherlich wieder mit Ängsten herumgespielt und lächerliche Propaganda wird man hören, oder gleich vom Untergang aller Schweizer, da dies ja sooooo gefährlich ist. Wenn man aber sieht, wieviele Faktoren zur Sicherheit im Strassenverkehr beitragen und dass es nur um eine Erhöhung 120 auf 140 auf Autobahnen geht, also eigentlich nur um eine Kleinigkeit und wie klein eigentlich der Unterschied zwischen den Ländern, ja tja ... Und ob ich mit 120 oder 140 auf der Autobahn fahre ist schon ein Unterschied in der Zeit.
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...Wenn man aber sieht, wieviele Faktoren zur Sicherheit im Strassenverkehr beitragen und dass es nur um eine Erhöhung 120 auf 140 auf Autobahnen geht, also eigentlich nur um eine Kleinigkeit und wie klein eigentlich der Unterschied zwischen den Ländern, ja tja ... Und ob ich mit 120 oder 140 auf der Autobahn fahre ist schon ein Unterschied in der Zeit.
... Wenn die Autobahn dann mal frei ist ... Leider ist sie halt häufig verstopft ... -
oder wir werden so einen Stuss hören: Sind doch eh Strassen verstopft, wo will man da 140 fahren? Wäre schön, wenn du mal weiter denken würdest.
Einen anderen Unsinn habe ich schon ganz zu Anfang der Initiative gelesen: Die meisten Kurven sind doch eh für 120 ausgelegt. oh my god, die Welt geht unter. Dann geht ja wirklich nix, nee, dann ist ja 140er Initiative wirklich sinnlos. -
Moppel, super post
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sehr gut. Genau solche Postings wollte ich haben: Von Leuten, die wirklich Erfahrung haben und nicht bloss irgendwelche Vorurteile herumplappern, die kenne ich eh selbst.
Ts, es geht nicht ums Herumplappern von Vorurteilen, sondern hier werden die Aussagen auf knallharte Fakten gestützt, basta. Das was du und casa hier aber schreiben sind subjektive Eindrücke. Vielleicht mag das in den Philippinen deutlich weniger schlimm sein mit den Unfällen und ein besseres Freiheits-/Sicherheitsverhältnis sein als in Thailand, aber die Unfallrate ist immer noch deutlich höher als hier.
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Tja, man kann die Welt mit Statistiken sehen, bzw. mit Verstand, mit Argumenten. Das könnte man als eine der Sinne interpretieren. Man kann die Welt aber auch mit Erfahrungen interpretieren oder mit Instinkten. Jetzt könnte man sagen, das ist doch eigentlich nebensächlich. Ich habe aber die Theorie, dass das der grundlegende Unterschied zwischen Konservativen und Sozialisten ist. Beide Herangehensweisen haben Vor und Nachteile, ein Abwinken verschliesst Türen zu Wissen.
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Jetzt könnte man auch sagen, dass es Türen gibt, die besser verschlossen blieben.
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